28. September 2025

Beyondgas 2025 – eine rundum gelungene Veranstaltung

Foto: Carsten Krause mit der Delegation aus Tokio. Der Größenunterschied fällt auf – fachlich waren die Damen und Herren jedoch vollkommen auf Augenhöhe!

Eine imposante Kulisse im Oldenburger Schloss, eine spannende Veranstaltung, und: Was ein Kind mit dem H2-Hochlauf zu tun hat. Die HyCologne-Projektmanager Dr. Frank Benzel und Carsten Krause (für Elogen) waren bei der von beyondgas events GmbH veranstalteten Tagung am dabei. Das Motto: „Change Request für die Wasserstoffökonomie“.

Bei dem jährlich stattfindenden Wasserstoffkongress diskutierten vom 23. bis 25. September Unternehmens-, Politik- und Verbändevertreter auf allen Stufen der H2-Wertschöpfungskette mit einem Scherpunkt auf der Infrastruktur.

„Erstklassige Beiträge, kompetente Referenten, spannende Diskussionen – und in der Ausstellung viel Gelegenheit zum Netzwerken in familiärer Atmosphäre“, fasst Frank Benzel zusammen. Und er bestätigt unsere aktuelle Einschätzung zum H2-Stand: „Der Hype hat nachgelassen, aber es geht trotzdem voran. Ein Redner verglich den H2-Hochlauf mit einem Kind, das sich bei seiner Entwicklung vielfältig ausprobieren muss, aber hin und wieder auch mal fällt.“ Die Zuversicht sei groß gewesen.

1st Germany–LATAM Renewables & Green Hydrogen Day

30. September 2025,
ab 14.30 Uhr
Oppenhoff Cologne Skylounge
Konrad-Adenauer-Ufer 23
50668 Köln

Warum der H2-Hochlauf nicht nur eine Absichtserklärung ist:

• Das Kernnetz befindet sich im Bau und geht voran

Weite Streckenabschnitte in Norddeutschland sind fertiggestellt und werden bereits mit H2 befüllt, erste Speicherkavernen befinden sich im Probebetrieb.

• Die Erzeugungskapazitäten schreiten voran

Mehrere große H2-Erzeugungsanlagen im 3stelligen MW-Bereich befinden sich in der Realisierungsphase. Insbesondere in Norddeutschland wird erwartet, dass damit in großem Stil Abregelungen von Windanlagen vermieden und regenerative Energie zwischengespeichert werden kann.

• Die dezentrale Erzeugung hat vielversprechende Ansätze

Tobias Marquardt von unserem neuen Mitglied FEST GmbH präsentierte zur dezentralen Erzeugung erfolgreiche Projekte, die sowohl die regionale Versorgung mit H2 sicherstellen, gleichzeitig über Wärme-Auskopplung Gebäude heizen und über Rückverstromung zur Netzstabilisierung beitragen. können.

• Deutschland ist nicht allein

Im Partnerland der Veranstaltung Finnland sind beispielsweise zur Zeit 50 H2-Projekte mit einer Elektrolysekapazität von 11 GW in der Pipeline.

Und was ist mit dem Change Request?

• Mehr Pragmatismus bei Definition des grünen Wasserstoffs

und zwar sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland. Grund: Es gibt zu viele komplizierte Kriterien, die den Wasserstoff um bis zu 3 € pro Kilogramm verteuern. Gegenbeispiel: Der Hochlauf der Batterien war nicht an Bedingungen zur regenerativen Stromerzeugung gekoppelt, hatte dadurch mehr Freiheitsgrade und entwickelt sich schneller.

• Festlegung von “Spielregeln” des Kernnetzes (Grid-Code)

Grund: Die dadurch entstehenden Erfolgsgeschichten können weitere Abnehmer motivieren.

• Zuverlässige Priorisierung der “willigen” Abnehmer beim Anschluss an das Kernnetz (Early delivery concept)

• Fokussierung auf Sektoren mit höherer Zahlungsbereitschaft

Zum Beispiel Raffinerien und Verkehrssektor. Hintergundgedanke: Die Schere zwischen H2 und Diesel wird sich schneller schließen als zwischen H2 und Erdgas.

• Förderinstrumente, die die Risiken aus Unsicherheiten des Markthochlaufes übernehmen

• Ausbau der regenerativen H2-Erzeugung statt CCS-Technologie

Die im 10-Punkte-Papier des BMWE genannte Schlüsselmaßnahme der CCS-Technologie ist mit einem teuren Ausbau der CO2-Infrastruktur verbunden. Es sollte lieber in den Ausbau der regenerativen H2-Erzeugung investiert werden.

• Europäisch denken!

Beim H2-Markthochlauf muss europäisch gedacht werden. Abhängigkeiten von außereuropäischen Ländern im Energiesektor können dadurch deutlich reduziert werden.

Herzlichen Glückwunsch und Dank an die Veranstalter Torsten Göbel und Dr. Peter Rügge für die Organisation und Leitung einer ausgezeichneten Veranstaltung!
Es hat uns sehr gefreut, teilnehmen zu dürfen.