Am 27.08.2020 haben die Städte Brühl, Hürth, Köln und Wesseling sowie der Rheinisch-Bergische- und der Rhein-Sieg-Kreis am Flughafen Köln/Bonn ihr Konzept „H2R – Wasserstoff Rheinland“ vorgestellt. Für die Ausarbeitung des Konzepts wurde ein fachkundiges Konsortium aus sieben hochkarätigen Institutionen beauftragt. Mit dabei war auch HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V.. Im Zuge der Konzeptentwicklung haben mehr als 80 Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Netzwerke und andere Wasserstoff-Akteure ihre Beteiligung bekundet und 100 konkrete Maßnahmen und Projekte eingebracht. Damit soll der nachhaltige Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Region entwickelt werden, um mit H2-Technologien dem Klimawandel entgegenzuwirken, Verkehrsemissionen zu senken und die heimische Wirtschaft zukunftsfähig zu machen .
Mit „H2R Wasserstoff Rheinland“ beteiligten sich die sechs Städte und Kreise gemeinsam mit ihren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft am Wettbewerb „Modellkommune/-region Wasserstoff-Mobilität NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei geht es darum, die klimafreundliche Transformation des Mobilitätssektors durch Wasserstoff voranzutreiben und gleichzeitig die Bereiche Wasserstofferzeugung, -verteilung und -speicherung zu integrieren. Die Region des Großraums Köln ist eine der drei Preisträger der ersten Runde, die die Landesförderung für die Ausarbeitung des Feinkonzeptes erhalten. Die anderen Preisträger sind die Städte Düsseldorf und Wuppertal mit dem Rhein-Kreis Neuss sowie der Kreis Steinfurt. Nun wird eine vom MWIDE benannte Jury final entscheiden, welche Region das überzeugendste Feinkonzept eingereicht hat und zur Modellkommune Wasserstoff-Mobilität NRW gekürt wird.
Für den zügigen Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur und -mobilität soll in der Übergangsphase ein entscheidender Standortvorteil genutzt werden, nämlich das Angebot an Nebenprodukt-Wasserstoff, der in bestimmten Produktionsprozessen der chemischen Industrie anfällt. Bereits 2007 wurden über das Netzwerk „HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland“ Lösungen zur Nutzung von Nebenprodukt-Wasserstoff aus der chemischen Industrie entwickelt und im ÖPNV die Erprobung von Bussen mit Brennstoffzellantrieb ermöglicht. Parallel soll aber auch die Erzeugung von grünem Wasserstoff mit einer Elektrolyseleistung von bis zu 66,5 MW ausgebaut werden.
Die Umsetzung der Roadmap von „H2R Wasserstoff Rheinland“ wird Investitionen von bis zu 400 Mio. € auslösen und 2.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis 2030 schaffen. Mit dabei ist Shell mit dem Bau einer groß-industriellen Anlage zur Wasserstoff-Elektrolyse. Abfallwirtschaftsbetriebe in der Region wollen Müllsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb einsetzen. Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) wird nach und nach ihre gesamte Busflotte auf die klimafreundliche Technologie umstellen. Bis 2021 soll eine Flotte von 52 Brennstoffzellen-Bussen aufgebaut werden. Die Partner arbeiten an dem gemeinsamen Ziel, 1111 Wasserstofffahrzeuge in den nächsten 3 Jahren einzusetzen. Des Weiteren soll das Wasserstoff-Tankstellennetz in der Region ausgebaut werden, um sowohl Pkw als auch Busse und Lkw zu betanken.
Viele der im Konzept dargestellten Maßnahmen gehen aus dem Netzwerk „HyCologne Wasserstoff Region Rheinland e.V.“ hervor. HyCologne e. V. wird ihre Partner auch weiterhin bei der zügigen Realisierung ihrer Projekte unterstützen.
Weitere Informationen:
https://www.wasserstoff-rheinland.de/wp-content/uploads/2020/02/wasserstoff-rheinland-flyer.pdf