12,5 GW an Kraftwerkskapazität - Bundesregierung setzt auf Wasserstoff. Gestern hat sie sich auf eine Kraftwerksstrategie geeinigt.
Neue wasserstofffähige Gaskraftwerke sollen flexibel einspringen, wenn Wind und Sonne den Bedarf nicht decken können oder das Stromnetz stabilisiert werden muss. Die neuen Kraftwerke sind eine wichtige Voraussetzung für den Kohleausstieg und den klimafreundlichen Umbau des Kraftwerkssektors hin zur Wasserstoffnutzung. Die Eckfeiler für die Kapazitäten, die künftig kontinuierlich zur Verfügung stehen sollen, sind gesetzt:
In einer ersten Säule sollen zeitnah die Ausschreibungen für 5 Gigawatt an neuen H2-ready-Gaskraftwerken und 2 GW an umfassenden H2-ready-Modernisierungen zur Ausschreibung kommen. Diese müssten als Beitrag zur schnellen Dekarbonisierung des Kraftwerksparks ab dem 8. Jahr ihrer Inbetriebnahme oder Modernisierung auf den Betrieb auf grünen oder blauen Wasserstoff gemäß Nationaler Wasserstoffstrategie umstellen.
Hinzu kommen 500 MW an reinen Wasserstoffkraftwerken, die sofort mit Wasserstoff laufen (Wasserstoffsprinter) und 500 MW Langzeitspeicher. Bei den Kraftwerken werden Investitionskosten (Capex) und ab dem Umstieg auf Wasserstoff für 800 Vollbenutzungsstunden im Jahr die Differenzkosten zwischen Wasserstoff und Erdgas (Opex) gefördert.
In einer zweiten Säule sollen noch einmal 5 Gigawatt neue Gaskraftwerke zur Ausschreibung kommen (Capex), die insbesondere in Dunkelflauten einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Diese stellen quasi eine „Brücke“ in einen umfassenden, technologieoffenen Kapazitätsmechanismus dar, der ab 2028 operativ sein soll.
Von Industrie und Verbände kam weitgehend Zustimmung. Nun folgt das parlamentarische Verfahren. Von Biogas ist in der Strategie keine Rede mehr.
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