23. Mai 2025

Starke Wasserstoff-Allianz: H2Valley RheinRuhr eingereicht

Foto: Wrightbus. Die neuen Busse der RVK vom nordirischen Hersteller Wrightbus. Es sind die ersten Fahrzeuge, die Wrightbus auf den europäischen Markt liefert. Die Auftragsbücher sind bereits gut gefüllt. Allein die rund 100 Vorbestellungen aus Deutschland entsprechen der bisherigen Jahresproduktion in Nordirland.

HyCologne freut sich riesig, bei diesem Projekt dabei zu sein!
Mit viel Engagement haben wir daran mitgearbeitet, die Bewerbung abzugeben und die Allianz der Beteiligten zu stärken.

Nordrhein-Westfalen kann zum europäischen Leitmarkt einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft werden. Insbesondere die Rhein-Ruhr-Region ist prädestiniert dafür, zu demonstrieren, wie die Energiewende gelingen kann. Um beispielhaft zu zeigen, wie der Wechsel von einer fossilen zu einer erneuerbaren Energiewirtschaft funktionieren und welche Rolle Wasserstoff dabei spielen kann, haben sich die sechs führenden Wasserstoff-Netzwerke an Rhein und Ruhr zusammengetan und am 23. April 2025 unter der Koordinierung von vgbe sowie mit Unterstützung der NRW-Landesregierung und insgesamt über 50 Akteuren einen Förderantrag zur Etablierung einer Vorzeigeregion unter dem Namen H2Valley RheinRuhr (H2V RR) eingereicht.

Europa will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 senken. Neben dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien setzt die Europäische Kommission dabei auch auf den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft. Um diese neue Technologie zu etablieren, sollen sogenannte „Hydrogen Valleys“ aufgebaut werden, in denen demonstriert wird, wie zukünftig europaweit die Energieversorgung organisiert werden kann – basierend auf Wasserstoff.

Die Rhein-Ruhr-Region verfügt dafür zwar über einmalig gute Rahmenbedingungen, ist bislang aber noch kein Hydrogen Valley – das soll sich jetzt ändern. Aus diesem Grund haben sich insgesamt 33 Projektpartner aus Industrie, Forschung, Kommunen und Zivilgesellschaft, hierunter federführend sechs H2-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen plus 18 assoziierte Partner aus acht Ländern zusammengeschlossen und gemeinsam in Brüssel einen Förderantrag (Fördervolumen 20 Mio. Euro, Projektlaufzeit 5 Jahre) eingereicht.

Sebastian Zimmerling vom Projektkoordinator vgbe energy aus Essen erklärte: „NRW ist ein Energieland. Seit Generationen kümmern wir uns hier sowohl um die Energieproduktion als auch die Energieversorgung unterschiedlichster Anwender. All die vielen Industrie- und Chemieunternehmen sowie die zahlreichen Forschungsinstitute müssen sich auf eine CO2-freie Zukunft vorbereiten. Wir wollen sie dabei begleiten und die Region zu einem Vorreiter einer nachhaltigen Energieversorgung machen. Ohne Wasserstoff wird das nicht gehen.“

Aufgrund der zentralen Lage im Zentrum Mitteleuropas mit dem weltweit größten Binnenhafen in Duisburg spielen das Rheinland sowie das Ruhrgebiet für die gerade im Entstehen begriffene weltweite Wasserstoffwirtschaft eine entscheidende Rolle. Von hier aus können Elektrolyseure, H2-Speicher und weitere Komponenten in die ganze Welt verschifft, aber auch H2-Importe weitergeleitet werden. Mit H2V RR kann somit der Grundstein für eine koordinierte und resiliente Wasserstoffwirtschaft im größten Ballungsraum Europas gelegt werden.

Geplant sind dafür unter anderem eine Infrastruktur mit über 100 MW neuer Elektrolyseleistung, mehreren Wasserstofftankstellen, Logistik-Hubs und viele unterschiedliche industrielle Anwendungsfälle. Dies alles wird dazu beitragen, den Aufbau eines vollständigen H2-Ökosystems im Herzen Europas zu beschleunigen – von der Erzeugung über die Logistik bis hin zur Nutzung in Industrie, Verkehr und Energieversorgung.

Von der Umsetzung der zahlreichen geplanten Teilvorhaben werden nicht nur die lokalen Akteure, die dafür sorgen, dass verschiedenste Wasserstoffprojekte entlang lokaler Stärken entwickelt und verankert werden, profitieren. Auch neuen Stakeholdern werden innovative Technologien nähergebracht, so dass weitere Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen für noch mehr konkrete Projekte aktiviert werden.

Hinzu kommt, dass über Stadt-, Kreis- und sogar Landesgrenzen hinweg Synergieeffekte entstehen, so dass sich NRW europa- und weltweit als H2-Drehscheibe etablieren und als Vorreiterregion zeigen kann, wie die Energiewende funktioniert. Die Strukturen, die über dieses Projekt gefestigt werden, dürften dann auch nach Projektende bestehen bleiben, so dass die Rhein-Ruhr-Region ihren Status als Energieregion aufrechterhalten kann.

Die Europäische Union will derartige Vorhaben im Rahmen des HORIZON-Förderprogramms mit insgesamt 184,5 Mio. Euro unterstützen. Eine entsprechende Ausschreibung über die Clean Hydrogen Partnership wurde Mitte Januar 2025 veröffentlicht. Bis Ende April gingen 212 Anträge ein, die sich mit der Herstellung von grünem Wasserstoff, der H2-Speicherung und -Verteilung, unterschiedlichen Anwendungsfällen im Transport-, Wärme- und Kraftwerksektor sowie der Etablierung von Wasserstoffregionen (Hydrogen Valleys) befassen.

Ein Schwerpunkt dieser Förderung ist, die Anzahl dieser H2 Valleys innerhalb der EU zu erhöhen. Dafür soll mindestens ein großes sowie ein kleines H2-Valley aus dem aktuellen Aufruf ausgewählt und finanziell unterstützt werden, sofern sie die erforderlichen Kriterien erfüllen. Sollte die Bewerbung von H2V RR positiv beschieden werden, könnte dieses auf fünf Jahre ausgelegte Projekt im Frühjahr 2026 starten.

vgbe energy e.V.
Deilbachtal 173
D-45257 Essen
Tel: +49 201 8128 330
E-Mail: hvrr@vgbe.energy

Sie können sich bei Fragen auch gerne direkt an die beteiligten HyCologne-Projektmanager Carsten Krause (krause@hycologne.de) oder Frank Benzel (benzel@hycologne.de) von HyCologne wenden!

H2V RR bündelt erstmals die Kräfte der führenden sechs Wasserstoffnetzwerke der Rhein-Ruhr-Region(Business Metropole Ruhr GmbH, HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V., Hydrogen Hub Aachen, H2-Netzwerk-Ruhr e.V., Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V., Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss / Rheinland e.V. in einem gemeinsamen Projekt. Koordiniert wird das Vorhaben vom vgbe energy e.V., dem technischen Verband der Energieanlagen-Betreiber mit Sitz in Essen und seitens der Politik wird das Konsortium vom NRW-Wirtschaftsministerium durch die Einbindung der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate unterstützt. Die Idee zu diesem Vorhaben entstand 2021 bei einer ersten gemeinsamen Sitzung der rheinischen H2-Initiativen mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier in Jülich und dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium, das sich ausdrücklich für eine Erweiterung des ursprünglich rheinländischen Vorhabens auf das Ruhrgebiet aussprach.