Foto: Carsten Krause mit der Delegation aus Tokio. Der Größenunterschied fällt auf – fachlich waren die Damen und Herren jedoch vollkommen auf Augenhöhe!
Nicht nur HyCologne war auf der Hydrogen Technology World Expo mit eigenem Stand vertreten, sondern auch mehrere unserer Mitglieder. Auf unseren täglichen Rundgängen haben wir bei ihnen hereingeschaut – und andere kamen bei uns vorbei. Begleiten Sie uns ein Stück bei unseren Besuchen:
Wir haben von der Messe live bei LinkedIn berichtet.
Alle Beiträge finden Sie hier:EMCEL GmbH
EMCEL teilt sich mit uns den Stand. Daher ist der Kontakt zu Geschäftsführer Marcel Corneille und seine Kollegen Fabian Haasenleder und Ibrahim Touré ständig da – inklusive geteiltem Kuchen und gemeinsamem Abendessen. So können wir live miterleben, dass über drei Tage kaum mal fünf Minuten niemand am EMCEL-Stand steht, der das Gespräch sucht.
Das Ingenieurbüro ist breit aufgestellt. Messgeräte, Projekte von Erzeugung bis Mobilität, Engineering und Consulting. „Das hilft, wenn mal eine Sparte weniger gut läuft“, sagt der Geschäftsführer. Es scheint aber auch zu helfen, viele am Portfolio interessierte Besucher am Stand einen Stopp einlegen zu lassen.
„Es ist sehr gut gelaufen“, sagt so auch Marcel Corneille. Die erhaltenen Visitenkarten stapeln sich zu einem beachtlichen Häufchen. „Wir hatten solide Gespräche“, sagt er. „Das Thema ist wieder da!“
Air Products GmbH
Air Products besuchen wir am Stand von Hamburg. Denn: Im Hamburger Hafen baut unser Mitglied Deutschlands erstes großes Importterminal für grüne Energie.
„Die Leitfrage ist gerade nicht die Effizienz“, sagt Frank Schnitzeler. „Das Ziel ist: Ich kann Erneuerbare erschließen, wenn ich dort hingehe, wo es in Hülle und Fülle vorhanden ist – in Saudi Arabien zum Beispiel.“ Neben der Verfügbarkeit geht es ihm um die Regulatorik. „Wir brauchen langfristige Planungssicherheit. Wenn wir die wichtigen Kriterien zur CO2-Reduzierung wieder aufweichen, sind wir auf dem falschen Weg“, sagt er. „RED2 und RED3 haben lange gedauert – Änderungen dürfen nicht zu Verzögerungen führen.“
Schon im nächsten Jahr sieht er erste Großprojekte. Und in zehn Jahren? Er lächelt und sagt mit großer Geste: „Da geht die Kurve bis in den Himmel!“ Wir hoffen sehr, er wird Recht behalten!
FEST GmbH
„Wir müssen aufhören, Technik zu verkaufen. Wir müssen Systematik verkaufen. Dann wird auch ein Preis von 7€ möglich,“ sagt Matthias Authenrieth, Geschäftsführer der FEST GmbH, die als Tochter der Schmidt Kranz Group noch ganz frisches HyCologne-Mitglied ist.
Geschäftsführer Matthias Authenrieth wechselt mal eben die Perspektive: weg von dem, was er eigentlich verkaufen will (Elektrolyseure), hin zum Blick auf das große Ganze, in dem alle Player mitgedacht werden sollten. Seinen Kunden empfiehlt er zum Beispiel, den Versorger von Beginn an in die Planung einzubeziehen. Voraussetzung ist für ihn: Mehr grünen Wasserstoff nutzbar machen. „Ohne Betrachtung der grünen Ressourcen werden wir es nicht schaffen, den Preis zu senken“, so der Geschäftsführer.
Die Technik müsse professionell sein und industrielle Lösungen bieten. „Aber“, betont er, „betrachtet werden muss das gesamte Geschäftsmodell.“ Dann nämlich, so Matthias Authenrieth, „bekommen wir einen Verkaufspreis von 7€ hin – und dann wird es auch für die Industrie interessant.“ Wir beschließen, dieses Thema im Netzwerk weiterzuverfolgen.
MAXIMATOR HYDROGEN GmbH
„Wir müssen uns bewegen! Und wir müssen das auch wollen!“, sagt René Himmelstein, Leiter Geschäftsentwicklung bei Maximator Hydrogen. Es ist trubelig auf dem Stand der zweiten Schmidt-Kranz-Tochter in unserem Mitgliederkreis. Man trifft sich sozusagen an der Tankstelle. Deren Innenleben ist zwar hier ein Fake, dafür aber ein Blickfang.
„Nix Work-Life-Balance“, sagt René Himmelstein noch scherzend, denn es gebe viel zu tun und anzupacken. Auch auf der Messe, die für seinen Kollegen Christopher Braatz bislang sehr erfolgreich ist. „Auf einer Messe schließt man keine Aufträge ab“, sagt er. „Es kommt niemand vorbei und kauft eine Tankstelle.“ Hier geht es um Netzwerk und Service. „Ich treffe hier 40 bis 50 Kunden“, sagt Christoph Braatz. „Das ist schon sehr intensiv.“
Die Energie auf dem Stand ist spürbar. Und so sind auch viele Aussteller und Besucher der Einladung zum vorabendlichen Get Together gefolgt. Kontakt, Austausch und Information bei einem Bier. Die Community trifft sich – und sie will etwas bewegen!
Everfuel A/S
Bei Everfuel treffen wir Jens Conrad und Lars Jakobsen. Sie stehen kurz vor der Eröffnung ihrer 20 MW-Anlage in Dänemark. Auf dem Bildschirm läuft ein Video über die Anlage in Dauerschleife, auf dem Tisch steht ein Modell aus Legosteinen. „Super, dass man auch mal was Fertiges sehen kann und nicht nur als Powerpoint“, sagt ein Besucher.
Everfuel will weiter Richtung 1 GW-Anlage. „Aber ohne Pipeline macht das keinen Sinn“, sagt Jens Conrad. Da sind die Dänen derzeit im Verzug. Lars Jakobsen fasst kurz zusammen: „Wir glauben weiter dran!“
NEUMAN & ESSER GmbH & Co.KG
Neuman & Esser ist bekanntermaßen entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterwegs. Auch hier hören wir, dass der Hype zwar vorbei sei, aber auch das darauf folgende Tal überwunden.
Heinz Eschner und Christian Kehren sind zufrieden. Die Messe sei gut gelaufen. „Industrie läuft gut, Mobilität gerade weniger“, sagt Christian Kehren, was nicht wirklich überraschte. Die Stimmung ist ausgesprochen entspannt – und es gibt vorzügliche Pralinen (danke!).
Kein eigener Stand und trotzdem dabei
GreenTrax war zwar nicht mit eigenem Stand vertreten, aber mit einem Vortrag von Philip Weykamp. Dieser war im Anschluss sehr agil in den Messehallen unterwegs und schaute mehrmals bei uns am Stand vorbei. Sein Thema ist alles rund um RFNBO und die Möglichkeiten, mit zertifiziertem grünen Wasserstoff den Preis deutlich zu senken.
Auch Ruben Heidenreich von Knauber besuchte uns bei seinem Rundgang durch die Hallen am Stand und freue sich über die Präsenz von Knauber auf unserer Mitgliederübersicht – das war ihm direkt ein Foto wert. Knauber hat in seinem H2-Portfolio insbesondere den Transport von Wasserstoff bis zum Kunden vor die Tür.
FAZIT
Unsere Mitglieder waren ausnahmslos zufrieden mit der Messe, und sie bilden mit ihren Geschäftsmodellen ein breites Feld der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab. Dabei geht es um Produkte, aber auch um Beratung und Service – und nicht zuletzt um immer neue Ideen und Planungen, wie sich der Wasserstoffhochlauf beschleunigen lässt, und was die Branche und ihre Akteure sinnvoll beitragen können.

