27. Juli 2025

„Goldener“ Wasserstoff aus der Biotonne

Foto: Carsten Krause mit der Delegation aus Tokio. Der Größenunterschied fällt auf – fachlich waren die Damen und Herren jedoch vollkommen auf Augenhöhe!

TH Köln forscht zu negativem CO2-Abdruck

Die TH Köln und ihre Partner möchten künftig CO2-negativen Wasserstoff herstellen. Dafür soll der bereits bekannte Prozess des Methan-Crackings weiterentwickelt und für die industrielle Produktion angepasst werden. Neben Wasserstoff entsteht dabei fester Kohlenstoff, auch Carbon Black genannt, der ein wichtiger Rohstoff etwa für die Kunststoff- oder Batterietechnik ist.

Prof. Peter Stenzel von unserem Mitglied TH Köln stellte bei der vergangenen Netzwerkkonferenz ein so ungewöhnliches wie spannendes Forschungsprojekt vor, welches das Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln im April startete. Der Name ist zunächst schwierig, sagt aber inhaltlich alles aus: CO2-negativer Wasserstoff aus regenerativen Gasen mittels Mikrowellen-Plasma-Cracking. Besser merkbar als Akronym H2MikroPlas.

Was genau aber ist das und wofür ist es gut?

„Unter Zugabe von Methan (CH4) geht Biogas in den Plasma-Cracker“, erklärt Stenzel. Dort wird es durch ein Mikrowellenplasma geleitet, das den Wasserstoff vom Kohlenstoff trennt. „Es entstehen also zwei Rohstoffe, die aufgefangen und weiterverwendet oder vermarktet werden können. Carbon Black ist ein wertvoller Rohstoff, der zum Beispiel als Kathodenmaterial für Batterien verwendet wird.“ Diese Vorgehensweise funktioniert bislang im Labor mit Erdgas. Das Forschungsprojekt will das Verfahren nun um Biomethan als Ausgangsstoff erweitern, das in Biogas- und Deponiegasanlagen erzeugt wird. „Zudem möchten wir eine Anlagengröße realisieren, wie sie in der Praxis benötigt wird“, ergänzt der Projektleiter.

Gemeinschaftsprojekt mit Abfallwirtschaftsverband

Das von den assoziierten Partnern Bergischer Abfallwirtschaftsverband und AVEA bereitgestellte Biogas stammt aus Anlagen, die mit Material aus der Biotonne gefüttert werden und ist somit als weitgehend CO2-neutral anzusehen. Das Projektziel jedoch ist, mit dem neuen Plasma-Cracking der Atmosphäre sogar CO2 zu entziehen. „Man könnte also von „goldenem Wasserstoff“ als neue Kategorie für Wasserstoff mit einem negativen CO2-Fußabdruck sprechen“, so Stenzel.

„Das ist die Grundidee“, endet Professor Stenzel seinen Impulsvortrag. „Ob es am Ende genau so aussieht, kann ich noch nicht versprechen, aber das versuchen wir ja gerade herauszufinden. In spätestens drei Jahren kann ich dazu mehr sagen.“

100 Jahre – 90 mehr als im deutschen Durchschnitt!


SPRACHKULTUR hat recherchiert – in Köln, Bonn, Rhein‑Erft‑Kreis, Düsseldorf und Aachen. Ergebnis: Nur sehr wenige Organisationen erreichen die Marke von 100 Jahren. Der Median liegt bei 39, der Durchschnitt bei 56 Jahren. Die typische Lebensdauer eines Unternehmens in Deutschland beträgt gar nur rund 10 Jahre.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie außergewöhnlich erfolgreich Rheingas damit ist, ihre 100-jährige Tradition und Erfahrung mit Innovation und Mut zu verbinden, und sich immer wieder an neue Begebenheiten anpassen zu können.