
HyPipCo
Der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft im Rheinland wird stark beschleunigt, daher ist die Leitungsinfrastruktur entsprechend zu entwickeln. HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e. V. hat deshalb mit Mitgliedern und Partnern in 2020 die Entwicklung des Pipeline-Projektes HyPipCo gestartet. Es geht darum, den aktuellen Bestand im Rheinland zu nutzen und für die Zukunft auszubauen, wobei gleichzeitig an überregionale Projektentwicklungen angeknüpft wird.
In den Chemieparks und Raffinerien in und um Köln gibt es bereits eine Reihe von Wasserstoffproduktionsstätten, deren Anzahl und Kapazität zunehmen wird. Daneben existieren verschiedene Wasserstoffleitungen oder Erdgasleitungen, die nicht genutzt und eventuell umzuwidmen sind. Weitere Wasserstoffpipeline-Projekte wie GetH2 und Octopus werden derzeit parallel vorangetrieben.
So verläuft eine Wasserstoffleitung vom Ruhrgebiet zum Kölner Norden, wo sie an die Chemieparks Leverkusen und Dormagen angeschlossen ist. Sie wird über das Projekt GetH2 den Anschluss an die deutsche Nordseeküste erhalten, um den dort produzierten grünen Wasserstoff weiter zu transportieren.
Die im Projekt HyPipCo neu aufzubauende Leitungstrasse soll im Kölner Norden an der Stadtgrenze zum Chemiepark Dormagen starten, westlich um Köln herum nach Hürth-Knapsack zu Nippon Gases und dann zu Shell in Wesseling verlaufen. Mit einer weiteren neuen Leitungsverbindung, die rechtsrheinisch in nördlicher Richtung nach Leverkusen verläuft, kann der Ring geschlossen werden. Damit soll eine Verbindung der Kölner Region mit ihren Wasserstoffproduzenten und -nutzern zum nördlichen Ruhrgebiet und zu den Wasserstoff-Produktionsstätten in Norddeutschland geschaffen werden.
Eine zusätzliche Leitungsverbindung ist in westlicher Richtung zum Rheinischen Revier und weiter zu den Pipelinetrassen vom Projekt Octopus in den Niederlanden sinnvoll. Sie erschließt zusätzliche Versorgungswege bis hin nach Groningen zum dort entstehenden neuen grünen Wasserstoff Hub.
Die für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft benötigten Einzelprojekte können entlang der neuen Leitungstrassen entwickelt werden. Produktionsstätten wie Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Solar- oder Windparks können einspeisen, Verbraucher wie Industrie und Wasserstofftankstellen können Wasserstoff entnehmen. Hier strebt HyCologne e. V. nach einer integrierten regionalen Entwicklung und fungiert als Abstimmungsplattform für die Akteure.
Updates
04.11.2023 / Neue Studie, Workshop in Hürth, erste Identifizierung von Hubs
Neue Studie und Workshop mit 20 Teilnehmern zum konkreten Vorgehen
Drei Stunden nahmen sich die Teilnehmer Zeit, um sich im „Haus der Zukunft“, dem Sitz von HyCologne in Hürth, auszutauschen. So entstand aus den jeweiligen Informationen und Perspektiven der relevanten Akteure aus Industrie, Stadtwerken und Betreibern der Gasverteilnetze und Gastransportnetze ein Gesamtbild, auf dem sich weiter in guter Zusammenarbeit aufbauen lässt.
Ziel und Ergebnisse der zweiten Studie wurden zu Beginn präsentiert, um alle Teilnehmer auf einen einheitlichen Stand zu bringen. Die Studie wurde maßgeblich von Accenture und Fraunhofer SCAI erstellt von HyCologne koordiniert und von mehreren am Workshop teilnehmenden Unternehmen finanziert.
Sie untersuchte, wie eine Pipeline Infrastruktur ganz konkret aussehen könnte, um Industrieunternehmen und Stadtwerke in einem Korridor vom Südwesten Kölns von Hürth über Brühl und Wesseling bis nach Bonn mit Wasserstoff zu versorgen. Einzelaspekte waren Bedarfsermittlung, Netzmodellierung und Wirtschaftlichkeitsbetr achtungen. Ebenfalls wurde die Anbindung an das perspektivische H2 Transportnetz berücksichtigt; und nicht zuletzt ging es um mögliche Förderoptionen für die Realisierung.
Ergebnisse
- Mit dem geplanten H2-Transportnetzes der deutschen Gastransportunternehmen kann der Großraum Köln bis weit ins Rheinische Revier sehr gut mit Wasserstoff erschlossen werden. Die meisten Akteure des untersuchten Korridors lassen sich mit vertretbarem Aufwand an die Pipelineinfrastruktur anschließen.
- Es wurde ein mögliches Pipeline-Netz modelliert, das überwiegend von den geplanten Transportnetzen gespeist wird.
- In einer Projektskizze wurden drei konkrete Hubs für den Start einer Pipeline identifiziert: Hürth/Knapsacker Hügel, Brühl und Wesseling/ Bonn.
- Der Hauptfokus liegt dabei auf den Abnehmern, und zwar in den Energie-sektoren Industrie, Mobilität und Wärme.
- Die Wirtschaftlichkeit ist für die meisten betrachteten Anwendungsfälle beim Anschluss die modellierte Netzinfrastruktur gegeben. Dabei wirkt sich die Nutzung und Umwidmung bestehender Pipelinestrukturen positiv auf aus.
- Bis Ende November ist die Phase abgeschlossen. In der 16. Netzwerkkonferenz werden detaillierte Ergebnisse vorgestellt.
Vorbehaltlich interner Entscheidungsprozesse in den beteiligten Unternehmen besteht großes Interesse der Workshop-Teilnehmerweitere Schritte Richtung Realisierung zu unternehmen!
Im nächsten Schritt wird mit den in der Studie ermittelten Fördergebern Kontakt aufgenommen, um die Möglichkeiten einer Förderung konkret auszuloten.
11.10.2023 / Vortrag bei der 14. Netzwerkkonferenz zum aktuellen Stand HyPipCo
Wie ist der Stand der Dinge? Welches sind die Eckpunkte? Was macht das geplante Netzwerk besonders? Wer macht mit? Bei der 14. Netzwerkkonferenz informierte HyCologne Projektmanager Carsten Krause die Mitglieder über das höchst ambitionierte Projekt.
> Lesen Sie hier einen Auszug aus unseren „HyCo NetNews“ über den Vortrag (pdf)
23.08.2022 / Ergebnisse der von HyCologne beauftragten Studie liegen vor
Ein H2-Pipeline-Netz kann in der Region entscheidend zur Wertschöpfungssteigerung beitragen
Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Baustein unseres zukünftigen Energiesystems. Eine wesentliche Voraussetzung für den Auf- und Ausbau der Wasserstoffwirtschaft ist dabei eine zuverlässige und kostengünstige Verteilinfrastruktur. Wie diese im Großraum Köln realisiert werden könnte, hat eine Machbarkeitsstudie unter Federführung von HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V. untersucht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Aufbau einer Pipeline-Infrastruktur zur Versorgung der Region mit Wasserstoff technisch möglich ist und für alle Beteiligten große Chancen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstofftechnologien bietet.
Die komplette Pressemitteilung können Sie hier in deutscher und englischer Sprache einsehen:
> PM deutsch (pdf)
> PM english (pdf)